Die Argumentation gegen das jüdische Museum in Köln

1. Bekannte Argumentation:

„Der Entwurf stellt einen Riesenkomplex dar, der so hoch ist wie das Rathaus. Er füllt den vorhandenen Raum sowohl in der Länge und Breite als auch in der Höhe vollständig aus“. „Weder die Fassade des Rathauses noch die des Wallraf-Richartz-Museums sind überhaupt noch in der Sichtachse erkennbar, die werden schlichtweg zugebaut.“ – Oberbürgermeister Herr Fritz Schramma

Andere Argumentationen:

2. Die Stadt Köln bietet eine breite Auswahl an Platzen, wo Sie die Geschichte der Kölner Juden nähe kennenlernen können:

  • Das tragische Schicksal der Kölner Juden in den Jahren des Nazismus ist umfassend im EL-DE Haus dokumentiert.
  • Das Kölner Stadtmuseum (das Zeughaus) befasst sich auch mit dem jüdischen Teil der Geschichte unserer Stadt.
  • In der Synagoge an der Roonstraße gibt es schon ein kleines jüdisches Museum, es lässt sich sicherlich erweitern.

Für jeden, der sich für jüdische Geschichte und Kultur interessiert, wird es viel interessanter sein Judaika in einer aktiven Synagoge erleben zu können, als Judaika und eine Synagoge in einem Museum zu sehen.

Die Synagoge verfügt über das einzige koschere Restaurant in Köln. Warum sollte man dieses nicht z.B. für alle Interessierten, die nicht mit der jüdischen Alltagskultur und der jüdischen Küche bewandert sind, zugänglich machen.

3. Die Zweckmäßigkeit eines Museum angesichts der heutigen Situation in Köln:

  • Zwei der drei existierenden in Köln jüdischen Gemeinden verfügen über keinen eigenen geeigneten Raum. Die liberale jüdische Gemeinde „Gescher-La-Massoret“ hat das Obdach im Souterrain der evangelischen Kreuz-Kapelle in Köln-Riehl gefunden und die vor einigen Jahren gegründete „Jüdische Gemeinde Köln e V.“ ist in einer gewöhnlichen Wohnung untergebracht und führt ihre Aktivitäten in den großzügigerweise zur Verfügung gestellten Räumen einer in der Nachbarschaft gelegenen Musikschule durch.
  • Überall in der Welt und auch in Deutschland gibt es schon einige Beispiele, wo die Synagoge und ein Museum sich unter einem Dach befinden.
  • Das erste jüdische Theater Deutschlands aus der Nachkriegszeit befindet sich in der gleichen Situation wie die beiden o.g. jüdischen Gemeinden.
  • Anstelle des Operntheater (Glockengasse 7) stand die erste Synagoge der Kölner Juden seit dem Mittelalter und nicht irgendeine, sondern gebaut nach Plänen des Dombaumeisters Herr Ernst Friedrich Zwirner und finanziert vom Herrn Abraham Freiherr von Oppenheim. (Johannes Senf: „Die Fundamente des vormaligen Sakralbaus und dessen Mikwe sind unter dem Offenbachplatz erhalten“) Ist diese Synagoge weniger würdig?
  • Ein Haus der jüdischen Kultur ist nicht nur unsere Vergangenheit, es ist auch unsere Gegenwart und Zukunft. Wenn die Gegenwart so schlecht aussieht, wie sieht dann die Zukunft aus?
  • Der Zustand der geschlossenen jüdischen Friedhöfe in Köln, ein wichtiger Aspekt der jüdischen Geschichte unserer Stadt, ist höchst miserable. Diese Friedhöfe sind die wahre jüdische Geschichte.

4. Viele gefragte Personen möchten gerne erfahren, welche Exponate in dem geplanten riesigen Gebäude des Museums ausgestellt werden sollen?

  • Da die jüdische Religion das Abbild des Menschen in jeder beliebiger Form verbietet, blieb die Zahl der möglichen Kunstobjekte trotz jahrtausende Geschichte des jüdischen Folkes sehr gering.

5. Jüdische Geschichte muss nicht unbedingt ein Produkt zum Verkauf sein

  • Heute kann absolut jeder die Ausgrabungen besichtigen, ohne ein Cent dafür zu zahlen. Vor kurzer Zeit konnte jeder die Mikwe besichtigen, und damit ohne es zu wollen die Geschichte der Juden in Köln kennen zu lernen. Die Begegnung mit der jüdischen Geschichte muss weiterhin frei von Eintrittspreise sein.

6. Das Museum weckt falsche Ressentiment

Wenn das geplante Museum erbaut werden soll, werden die Namen, die diesen Bebau initiiert und unterstütz haben längst vergessen sein, aber das Word „jüdisch“ wird für immer in dem Gedächtnis der Kölner Bürger bleiben. Für Sie heißt es dann: die Juden haben den Platz weggenommen.

Kann ein jüdisches Museum auf dem Platz vor dem Rathaus eine Art des „Antisemitismus vom Feinsten“ sein? Feindseligkeit gegenüber den Juden muss nicht immer grob und direkt sein, es gibt wahrscheinlich einige, die Feindseligkeit auf eine raffinierte Art mögen.

Es ist nicht immer nötig mit einem Baseballschläger in der Hand antijüdische Parole zu schreien. Manchmal reicht es auch aus, im Namen des jüdischen Folkes, etwas zu machen, was den anderen Menschen (damit ist das jüdische Volk ausgeschlossen) Weh zu tun oder etwas weg zu nehmen, was dem Menschen wertvoll ist. Ist das den Befürwortern bewusst?

7. Einschränkung für die Öffentlichkeit

Da die jüdischen Einrichtungen einen besonderen Schutz brauchen, wird durch verschiedene Sicherheitsmaßnahmen öffentliches Leben rund um das Museum eingeschränkt.

8. „Gettoisierung der jüdischen Geschichte“

Die fast 2000 jährige Geschichte dieses Platzes umfasst mehrere Epochen. Aber die jüdische Geschichte, die Geschichte eines Gettos an dieser Stelle ist höchstens 400 Jahre alt. Es ist nicht möglich, die jüdische Geschichte von der Stadtgeschichte zu trennen. Ein solcher Versuch ist nicht anders als eine „Gettoisierung“.

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